Altusried: Pfarrgemeinde zeigt beim bewegenden Abschied von Pater Jakob ihre Dankbarkeit

Nach 37 Dienstjahren für das Bistum Augsburg nahm Pater James Thomas Mukalel, genannt Pater Jakob, am Sonntag Abschied von Deutschland.

Altusried – In der Pfarrkirche St. Blasius und Alexander fand der stimmungsvolle Dankgottesdienst der Pfarreiengemeinschaft (PG) Altusried für den 75-jährigen Priester statt. Er wird auf eigenen Wunsch seinen Ruhestand in seinem Orden, den Missionaren des heiligen Franz von Sales (MSFS) in seiner indischen Heimat verbringen und dort neue Aufgaben übernehmen. „Ich hatte hier eine schöne, gesegnete Zeit und werde noch eine Weile mit trauriger Seele herumgehen“, sagte der sichtlich bewegte Geistliche zum Abschied.

Viele Gläubige, Wegbegleiter und Freunde nahmen an der Verabschiedung teil

Viele Gläubige, Wegbegleiter und Freunde, unter anderem auch aus ehemaligen Pfarreien in Oy-Mittelberg, Unterthingau und Breitenbrunn nahmen an der Verabschiedung des beliebten Seelsorgers teil. Mehr als zwei Dutzend Ministrantinnen und Ministranten geleiteten Pater Jakob und den leitenden Pfarrer der PG Altusried, Manfred Gromer, in die Pfarrkirche. „Du wolltest keine große Sache daraus machen, aber wir möchten uns zum Dank für deine langen Jahre im Allgäu ordentlich von dir verabschieden“, stellte Gromer eingangs fest.

Nur ein Herz kann Herzen gewinnen“, zitierte der scheidende Seelsorger den Schriftsteller Julius Langbehn (1851–1907) zu Beginn seiner Predigt. Die Sprache des Herzens wie sie Jesus benutzt habe, sei auch immer sein eigenes Anliegen gewesen, so Pater Jakob. „Ein Priester ist einer von euch. Er kann nur geben, wenn er auch empfangen darf. Das ist ein Geben und Nehmen“, schilderte er seine persönliche Erfahrung und dankte allen für die Liebe, das Mitgefühl und Verständnis während seiner 45 Jahre als Priester. So wie es im Gedicht „Stufen“ von Hermann Hesse heiße: „Es muss das Herz bei jedem Lebensruf bereit zum Abschied sein und Neubeginn“, sei er nun dazu bereit, eine neue Aufgabe zu übernehmen. „Ich habe hier meine Heimat gefunden, ich habe das Allgäu geliebt und ich gehe mit Wehmut weg“, bekannte er sichtlich bewegt. Pater Jakob lud anschließend alle dazu ein, ihn in Indien zu besuchen. „Ich würde mich freuen, euch wiederzusehen“, schloss er.
Kleines Dankeschön für sechs Jahre in der Pfarrgemeinde Altusried  Als Dank für die vergangenen sechs Jahre in der PG Altusried überreichte ihm der stellvertretende Pastoralratsvorsitzende Bruno Küber ein mit persönlichen Einträgen gestaltetes Buch. Zuvor zeichnete er die verschiedenen Stationen von Pater Jakob in den unterschiedlichen Pfarreien nach. Er habe dort vieles bewirkt – allein drei Altarweihen habe Pater Jakob während dieser Zeit miterlebt, so Küber. Die Kimratshofer Mesnerin Mariele Hiemer brachte ihm ein selbstgeschriebenes Abschiedslied zur Melodie von „Nun ade, du mein lieb Heimatland“ dar. Im Anschluss an den Gottesdienst hatten die Mitglieder der PG Altusried bei einem vom Pfarrgemeinderat organisierten Empfang im Pfarrheim die Gelegenheit, sich persönlich von Pater Jakob zu verabschieden. „Immer, wenn man dich brauchte, warst du da“, stellte die stellvertretende Bürgermeisterin Dr. Eva Wirthensohn voll dankbarer Anerkennung fest. Sie verlieh ihm im Namen des Marktes Altusried die silberne Bürgermedaille.